Zahnverletzungen im Überblick
Welche Zahnverletzungen gibt es?
Es gibt eine Reihe an Verletzungen, die im Milch-, Wechsel- und bleibenden Gebiss passieren können. Zähne können sich lockern, Zahnstücke abbrechen oder der Zahn in den Kieferknochen hineingedrückt werden. Es kann der ganze Zahn vollkommen herausbrechen oder die Wurzel frakturieren und die Pulpa (umgangssprachlich Nerv) verletzt werden.
Zudem können Verletzungen vorkommen, die äußerlich nicht sichtbar sind, etwa wenn Zähne und Zahnhalteapparat erschüttert werden.
Verschiedene Arten von Zahnverletzungen:
Am Beispiel eines Kindergebisses
Erschütterung (Konkussion)
Bei dieser Art Trauma kommt es in Teilbereichen der Zahnhaltefasern zu einer Einblutung bzw. einem Hämatom. Dadurch wird der Zahn sehr druck- und schmerzempfindlich.
Lockerung (Subluxation)
Die einwirkende Kraft führt dazu, dass sich der Zahn kurz aus seiner ursprünglichen Position löst. Dabei wird der Zahnhalteapparat (Parodontium) geschädigt. Der Zahn ist leicht beweglich, steht aber noch in seiner ursprünglichen Position.
Verlagerung (Dislokation)
Hierbei werden die parodontalen Fasern nahezu vollständig zertrennt. Somit lockert sich der Zahn und wird durch die Krafteinwirkung aus der Zahnhöhle (Alveole) hinausgedrückt.
Hineinpressung (Intrusion)
Bei dieser Verletzung kommt es aufgrund der senkrecht wirkenden Kraft zur Verlagerung des Zahnes nach oben in den Kieferknochen. Der Zahnfleischverbund geht verloren und die Gefäßnervenbündel zerreißen.
Vollständiges Herausbrechen (Avulsion)
Hier löst sich der Zahn komplett aus dem Zahnfach heraus. Zurück bleibt eine leere oder mit einem Blutpfropf gefüllte Alveole. Die parodontalen Fasern und Gefäßnervenbündel zerreißen bei dieser Verletzung komplett. Die Zellen auf der Wurzeloberfläche des Zahnes werden geschädigt.
Hier spielt der Faktor Zeit eine große Rolle.
Einen ausgeschlagenen Zahn können wir in unserer Praxis in der Regel 30 Minuten nach dem Unfall wieder replantieren. Hier hilft eine sogenannte Zahnrettungsbox oder ersatzweise ein Glas Milch zum Transport in die Praxis.